Die Grafik zeigt ein seriöses Profilbild des Finanzberaters Jens-Frederik Becker, der für ZSH Zahnärzte betreut.

BEWERBUNGSTIPPS

MIT STRATEGIE BEWERBEN

Der erste Job als Zahnarzt ist ein entscheidender Schritt in deiner beruflichen Laufbahn. Eine überzeugende Bewerbung, ein souveränes Vorstellungsgespräch und die richtige Wahl des Arbeitgebers sind ausschlaggebend für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben. Hier erfährst du, worauf es ankommt.

1.

BEWERBUNGS­UNTERLAGEN PROFESSIONELL ERSTELLEN

Eine vollständige und ansprechend gestaltete Bewerbung ist deine Visitenkarte. Arbeitgeber erhalten zahlreiche Bewerbungen – umso wichtiger ist es, positiv herauszustechen.

Das gehört in deine Bewerbung:

  • Ein Anschreiben, das deine Motivation für die Stelle verdeutlicht und deine Qualifikationen kurz hervorhebt
  • Ein tabellarischer Lebenslauf, der übersichtlich deine Ausbildung, praktische Erfahrungen und relevante Zusatzqualifikationen darstellt
  • Zeugnisse und Zertifikate, z. B. Examenszeugnis, Promotionsurkunde (falls vorhanden) und Nachweise über Fortbildungen oder Hospitationen
  • Referenzen oder Arbeitszeugnisse aus Famulaturen oder studentischen Hilfstätigkeiten können ebenfalls hilfreich sein

Häufige Fehler vermeiden:

  • Rechtschreib- und Formatierungsfehler wirken unprofessionell.
  • Ein Standardanschreiben ohne individuellen Bezug zur Praxis hinterlässt keinen positiven Eindruck.
  • Ein unstrukturierter Lebenslauf erschwert dem Arbeitgeber das Erfassen deiner Qualifikationen.

Wie deine Bewerbung positiv heraussticht:

  • Zeige in deinem Anschreiben, warum du genau in diese Praxis möchtest und informiere dich vorher über Spezialisierungen, das Behandlungsspektrum oder besondere Schwerpunkte der Praxis.
  • Vermeide Floskeln und sei konkret: Welche Fähigkeiten oder Erfahrungen machen dich für diese Stelle besonders geeignet?
  • Halte die Bewerbung kompakt und übersichtlich – ein Arbeitgeber sollte auf einen Blick erkennen können, was dich auszeichnet.
2.

DAS VORSTELLUNGS­GESPRÄCH – WAS ERWARTET DICH?

Hast du mit deiner Bewerbung überzeugt, folgt das Vorstellungsgespräch – deine Chance, den Arbeitgeber von dir zu überzeugen und gleichzeitig herauszufinden, ob die Praxis wirklich zu dir passt. Praxisinhaber oder leitende Zahnärzte möchten nicht nur deine fachlichen Fähigkeiten kennenlernen, sondern auch herausfinden, ob du ins Team passt.

VORBEREITUNG HÄUFIGE FRAGEN

Diese Fragen können auf dich zukommen:

  • Warum hast du dich für diese Praxis beworben?
  • Welche fachlichen Interessen hast du? Gibt es bestimmte Behandlungen oder Fachrichtungen, die dich besonders interessieren?
  • Welche praktischen Erfahrungen bringst du aus dem Studium oder Famulaturen mit?
  • Wie gehst du mit Stress oder schwierigen Patienten um?
  • Wo siehst du dich beruflich in fünf Jahren?

Tipp: Überlege dir vorab konkrete Beispiele aus deinem Studium oder deiner praktischen Erfahrung, die deine Stärken unterstreichen.

WORAUF ARBEITGEBER BESONDERS ACHTEN

Neben deinen fachlichen Qualifikationen spielen auch persönliche Eigenschaften eine große Rolle:

  • Kommunikationsfähigkeit – kannst du gut mit Patienten und Kollegen umgehen?
  • Teamfähigkeit – in einer Zahnarztpraxis ist Zusammenarbeit essenziell
  • Lernbereitschaft – als Assistenzzahnarzt wirst du viel Neues lernen, Offenheit und Eigeninitiative sind gefragt
  • Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein – Arbeitgeber möchten sicher sein, dass du dich auf deine Aufgaben konzentrierst und Verantwortung übernimmst

EIGENE FRAGEN – WORAUF DU ACHTEN SOLLTEST

Ein Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße – du solltest die Gelegenheit nutzen, um herauszufinden, ob die Praxis wirklich zu dir passt. Die richtigen Fragen zeigen nicht nur dein Interesse, sondern helfen dir auch, die Arbeitsbedingungen realistisch einzuschätzen.

Fragen, die du stellen kannst:

  • Habe ich eine eigene und erfahrene Assistenz? Eine feste Assistenz erleichtert dir den Einstieg enorm, da Abläufe effizienter werden.
  • Wie findet die Einarbeitung statt? Gibt es ein strukturiertes Konzept oder lernst du „on the job“?
  • Ab wann kann ich welche Fälle übernehmen? Ist die Praxis offen für eine schrittweise Steigerung deiner Verantwortung?
  • Wie ist das Patientenklientel? Wirst du eher Routinebehandlungen oder auch komplexe Fälle übernehmen?
  • Wie werden Fortbildungen gehandhabt? Gibt es Unterstützung für Weiterbildungen oder Spezialisierungen?

Diese Fragen helfen dir, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Praxis deine Entwicklung fördert und ob du dich dort wohlfühlen kannst.

Tipps für ein souveränes Auftreten:

  • Sei pünktlich und plane genug Zeit für die Anfahrt ein.
  • Kleide dich angemessen, denn in einer Zahnarztpraxis ist ein gepflegtes, professionelles Auftreten wichtig.
  • Sei interessiert und stelle gezielte Fragen, um mehr über die Praxis und deine Entwicklungsmöglichkeiten zu erfahren.
  • Bleibe authentisch: Der Arbeitgeber sucht jemanden, der fachlich und menschlich ins Team passt.
3.

DIE RICHTIGE PRAXIS ALS ERSTEN ARBEITGEBER WÄHLEN

Die Wahl deiner ersten Praxis ist ein entscheidender Schritt für deine berufliche Entwicklung. Dabei geht es nicht nur um das Gehalt, sondern vor allem um die Frage, wie gut du gefördert wirst und welche Perspektiven dir die Praxis bietet.

PRAXISSTRUKTUR UND ENTWICKLUNGS­MÖGLICHKEITEN

Nicht jede Praxis bietet die gleichen Möglichkeiten. Überlege dir, was für dich wichtig ist:

  • Bietet die Praxis dir vielfältige Behandlungsmöglichkeiten, damit du möglichst breit ausgebildet wirst?
  • Gibt es einen festen Mentor oder eine fachliche Begleitung, an die du dich bei Fragen wenden kannst?
  • Ist die Praxis modern ausgestattet, sodass du mit aktueller Technik und digitalen Prozessen arbeiten kannst?
  • Wird Eigeninitiative gefördert, z. B. durch selbstständiges Arbeiten unter Anleitung?

Hier geht es nicht nur um die fachliche Breite, sondern auch darum, ob du dich in der Praxis langfristig entwickeln kannst.

ANSTELLUNGS­BEDINGUNGEN UND VERTRAGSINHALTE PRÜFEN

Bevor du eine Stelle annimmst, solltest du dir den Arbeitsvertrag genau anschauen. Einige wichtige Punkte sind:

  • Vergütung: Gibt es eine Fixvergütung, Umsatzbeteiligung oder eine Kombination?
  • Arbeitszeiten: Gibt es feste Zeiten oder eine Gleitzeitregelung?
  • Fortbildungsunterstützung: Werden externe Weiterbildungen bezuschusst oder gibt es praxisinterne Schulungen?
  • Regelungen zu Überstunden: Werden Überstunden ausgezahlt oder durch Freizeit ausgeglichen?

Hier lohnt es sich, im Vorstellungsgespräch gezielt nachzuhaken, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.

3.

FAZIT

Der erste Job legt den Grundstein für deine berufliche Zukunft. Eine Praxis mit einer klaren Einarbeitung, Entwicklungsmöglichkeiten und guten Arbeitsbedingungen wird dir langfristig mehr bringen als ein schneller Einstieg ohne Struktur. Nimm dir die Zeit, verschiedene Praxen kennenzulernen und prüfe nicht nur das Gehalt, sondern auch die Perspektiven, die dir geboten werden.